Ist Supplementation überbewertet?

Heutzutage gibt es einen Überfluss an Nahrungsmitteln, besonders in den Industriestaaten, wo die Gesellschaft mehr isst als je zuvor. Das Paradoxe ist ein Nahrungsüberfluss und dennoch gesundheitliche Probleme.

Die Nährstoffgehalte in Lebensmitteln sinken aufgrund intensiver Landwirtschaft, ausgelaugter Böden, langer Transportwege und unreifer Ernten. Heutiges Obst und Gemüse müsste teilweise bis zu zehnmal so viel verzehrt werden, um den Nährstoffgehalt von vor 50 Jahren zu erreichen.

Milliarden Menschen weltweit leiden an Mängeln wie Eisen, Vitamin D, Zink, Jod, Vitamin A und Selen. Sogar in Deutschland zeigen über 90 % der Bevölkerung eine suboptimale Vitamin-D-Versorgung, während Studien auch Defizite bei Jod, Selen, Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Folsäure und Vitamin B12 aufdecken. Hochwertige Nahrungsergänzungsmittel könnten angesichts der abnehmenden Mikronährstoffgehalte in Lebensmitteln sinnvoll sein, jedoch nur nach individueller Diagnose.

Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll, wenn man sich regelmäßig ärztlich untersuchen lässt und nicht blind etwas dauerhaft einnimmt.